The Puppet Master

Anhand eines Design-Fiction-Videoszenarios wurde der Versuch unternommen, die theoretischen Erläuterungen mit den Resultaten der Experteninterviews der Masterarbeit zu kombinieren und einen neuen zukünftigen Designprozess des Jahres 2069 zu gestalten. Dieses finale Szenario diente dabei als Leitmedium für die Erfahrbarmachung eines von künstlicher Intelligenz getriebenen Designprozesses der Zukunft, die versucht wurde, mittels einer Ausstellung zu ermöglichen.

Aufgrund der Ergebnisse der befragten Experten ergab sich folgende Frage: Inwieweit ist es möglich, dauerhaft kreative bzw. einzigartige Outputs zu erschaffen? Diese Frage umfasst dabei vor allem den allgemeinen Prozess des kreativen Schaffens, der von dem Autor Graham Wallas einer näheren Betrachtung unterzogen wurde. Hierbei beschrieb Wallas den kreativen Prozess anhand eines vier-Phasen-Modells, das er in die Schritte Vorbereitung, Inkubation, Illumination und Verifikation einteilte. Die Quintessenz des fiktiven Design-Fiction-Szenarios beschäftigt sich dabei vor allem mit dem zweiten Schritt dieses Modells nach Graham, der Inkubations-Phase. Diese Phase deutet auf die Ablenkung der menschlichen Aufmerksamkeit vom ursprünglichen Problem hin, die in Form von Routine-Aufgaben durchgeführt werden kann.

In einer zukünftigen Welt in der es keine Routine-Jobs für Menschen mehr gibt, muss also eine Applikation erstellt werden, welche diese Arbeiten und somit das kreative Schaffen wieder ermöglicht. Die Applikation wird dabei im filmischen Design-Fiction-Szenario anhand einer VR-App dargestellt, die diverse Hausarbeiten, wie beispielsweise Staubsaugen, Fenster putzen oder auch Bügeln, in spielerischer Form ausführt und so die Inkubations-Phase vervollständigt. Der dargestellte Inhalt möchte somit auf ironische Art und Weise auf die Bedeutung des gesamten Designprozesses aufmerksam machen und die Automatisierung durch KI auch für nicht kreative Phasen des Designprozesses hinterfragen.

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